Es ist ja (glücklicherweise) nicht so, dass immer nur alle Zuhörer brav nicken, wenn wir auf Konferenzen Enterprise 2.0 ‘lobpreisen’. Vor ca. 2 Wochen stellte mir z.B. der Mitarbeiter eines großen dt. Telekommunikationskonzerns nach einem Vortrag folgende (zu recht!) kritische Frage:
“Wenn ich jetzt also täglich eine halbe Stunde blogge, eine halbe Stunde podcaste und dann auch noch im Wiki mitarbeite und mein Profil im Social Networking Service pflege, wie soll ich dann noch mein tägliches Arbeitspensum erledigen.”

—-

Kleiner Exkurs:
Ich bin der Meinung, dass man dann nicht im ‘Kleinklein’ anfangen sollte aufzurechnen, wo man durch Enterprise 2.0 wieder Zeit und Geld sparen kann. Auch wenn man damit oftmals Erfolg haben könnte. In diesem Zusammenhang gefällt mir das Interview eines Siemens-Verantwortlichen mit Andrea Back von der Uni St. Gallen, der dem Top Management scheinbar tatsächlich vorrechnet, wo gespart wird.
Mein Ansatz ist es eher auf die sich – in nie dagewesenem Ausmaß – verändernden Arbeitsbedingungen hinzuweisen. Es geht mir gar nicht darum, ob man 10 Minuten Mailschreiben durch 5 Minuten Bloggen ersetzten kann oder nicht. Sondern darum 10 Manntage einzusparen, indem man auf die Expertise eines Kollegen zurückgreifen kann, von dem man ohne Social Networking Service oder Blog gar nie erfahren hätte. Und ich bin in diesem Zusammenhang davon überzeugt, dass viele erbsenzählende Manager in den nächsten Jahren noch das ein oder andere Aha-Erlebnis haben werden. Vielleicht führt Manchem auch schon die Finanzkrise vor Augen, dass wir in einer zunehmend vernetzten Welt leben und die Unternehmen (egal welcher Größe) untergehen werden, die sich nicht an diesen Umstand anpassen.

—-

Zur Freude aller, die mit Enterprise 2.0 nichts anfangen können, haben wir vor einigen Wochen einmal zusammenfasst, woran es bei Enterprise 2.0 hapert:
Der Beitrag “Enterprise 2.0 entlarvt” ist nun im Web-Magazin “Business Technology” erschienen.

Enterprise 2.0 entlarvt
Markiert in: