Andrew McAfee von der Harvard Business School schreibt in einem aktuellen Post (und Joe McKendrick kommentiert dazu), dass im Zusammenhang mit Enterprise 2.0 (d.h. dem Einsatz von Social Software im Unternehmen) häufig angesprochen wird, dass Mitarbeiter, die viel in Social Software Anwendungen “rumspielen” nicht genug Zeit für “richtige Arbeit” einsetzen (im Gegensatz zu Nick Carr’s Argumentation, dass vielbeschäftigte Wissensarbeiter sowieso keine Zeit haben zu Social Software Plattformen beizutragen).

Das Argument (zu viel Herumspielen, nicht fleissig genug wirken) wurde schon häufiger angebracht. Und wie McAfee und McKendrick wird meist damit argumentiert, dass es eine Frage der Unternehmenskultur ist. Erfolgreicher Social Software Einsatz in Unternehmen hängt also auf jeden Fall von der “richtigen” Kultur im Unternehmen ab. Vollkommen neu ist das ja auch nicht. Der Umstand, dass eine offene Kultur (Theorie Y der Motivation nach McGregor) notwendig oder zumindest vorteilhaft für einen Erfolg ist hat man auch schon im Zusammenhang mit Groupware-Einführungen und vor allem mit Wissensmanagement allgemein besprochen. Im Endeffekt hat auch der früher von mir kommentierte Crowding-Out Effekt bei intrinsischer Motivation direkt damit zu tun.

Ein sehr empfehlenswertes Buch zu diesem Thema ist “Slack” von Tom DeMarco – oder die deutsche Übersetzung “Spielräume”. Wie der Titel sehr schön wiedergibt, geht DeMarco in dem Werk darauf ein, dass erfolgreiche Unternehmen (bzw. erfolgreiche Organisation allgemein) darauf beruhen (er argumentiert das vor allem am Beispiel Projektarbeit), ihren Mitarbeitern Spielräume / Freiräume zu lassen und nicht alle verfügbare Zeit von vornherein zu 100% zu verplanen. Google hat das beispielsweise sehr gut aufgenommen in dem sie ihren Mitarbeitern 20% der Zeit für eigenen Projekte geben.

“Pursuit of Busyness” in Enterprise 2.0